wenn auch nicht Germanist, so bin ich doch als Mediaevist mit von dieser Entwicklung (von der ich ueber den mediaevistik-Verteiler erfahren habe) betroffen, um so mehr, als parallele Entwicklungen auch im Bereich der Geschichte (besonders auch in Deutschland) feststellbar sind: das Kappen der aelteren Fachbereiche aus finanziellen Gruenden und in der irrigen Ansicht, man koenne das heute Existierende erklaeren, indem man bloss die Entwicklung seit dem 17. oder sogar erst seit dem 18. Jahrhundert verfolgt, so, als sei alles Existierende damals ex nihilo ploetzlich da gewesen. Um so unbegreiflicher ist solches Verhalten, das nicht nur die Germanistik und die Geschichte als akademische Faecher, sondern letztlich ganz Europa von seinen Wurzeln abschneidet, wenn wir auf der anderen Seite sehen, dass eben dieses Europa gleichzeitig auf der Suche nach seiner gemeinsamen europaeischen Identitaet ist, und dass der groesste Teil dessen, was diese Identitaet ausmacht, im Mittelalter (oder sogar noch frueher) entstanden ist.